Minimalismus als Lebensstil

Wie viel brauche ich wirklich im Leben? Was macht mich einfach glücklich? Wer sich mit diesen Fragen auseinander setzt, merkt zumeist, dass die Antwort nicht in der Maximierung von Besitz liegt. Oft sind es kleine, schöne Momente, die uns ausreichen, um einen erfüllten Tag verbracht zu haben. Als Gegenbewegung zum Konsumwahn entstanden, liegt Minimalismus als Lebensstil heute stark im Trend. Wir zeigen euch, woher diese für uns wichtige Bewegung kommt, was es bedeutet minimalistisch zu leben und welche positiven Effekte dies für Körper und Seele hat.

Herkunft und Bedeutung von Minimalismus

Bereits im antiken Griechenland predigten die Stoiker von der Einfachheit im Leben. Seitdem tauchen Strömungen dieser Idee immer wieder in unserer Geschichte auf. Im 19 Jahrhundert kam in Amerika die Vereinfachung des Lebens durch Henry David Thoreau und Ralph Waldo Emerson als Trend auf. Doch der wahre Ursprung des Minimalismus liegt in der Kunst.

Als Gegenbewegung zu den aufwändigen Gemälden von Expressionisten, begannen Maler in den 1960er Jahren ihre Werke auf das Wesentliche zu reduzieren. Sie beschränkten sich auf nur wenige Farben und Formen, die ihren Bildern Ausdruck verliehen. Diese Reduktion, auf das wirklich Notwendige, hat sich bis heute in Designrichtungen gehalten. Aber auch im alltäglichen Leben macht eine Vereinfachung häufig Sinn.

Gegenbewegung zum Konsumwahn

Wir leben heutzutage in einem Überfluss, in dem Kaufen oft als Mittel zum Glück herangezogen wird. Jeder kennt die Freude, wenn man sich etwas Neues kauft, doch wie lange hält dieses Glücksgefühl tatsächlich an? Wäre es nicht viel sinnvoller sich zu fragen, ob man diesen Gegenstand wirklich braucht? Verwende ich ihn? Macht er mich zufriedener? Genau dieselben Fragen sollten wir uns auch beim Entrümpeln stellen. Wer aufräumen, loslassen und Platz machen kann, für die Dinge, die wirklich gebraucht werden, sorgt auch für mehr Freiraum – im Kleiderschrank, im Kopf und im Alltag.

Gut beleuchteter Garderobenbereich

Finanzieller Minimalismus

Mit bewussten Kaufentscheidungen kommt nicht nur ein seelischer Reichtum, auch die Finanzen können sich erholen. Finanzieller Minimalismus geht jedoch noch einen Schritt über den Aspekt hinaus, ob der Kauf oder Besitz von Gegenständen zufriedener macht. Es ist die Frage nach dem Wert der Gegenstände, auf die es hierbei ankommt. Ist es mir das wert, dieses teure Fernsehgerät zu kaufen? Oder kann man sich eine Investition, im wahrsten Sinne des Wortes, sparen?

Das muss nicht heißen, dass in einem minimalistischen Lebensstil nichts Neues mehr erworben werden soll. Man setzt sich nur bewusster mit der Kaufentscheidung auseinander. Dies kann auch bedeuten, einmal mehr Geld in ein bestimmtes T-Shirt zu investieren, wenn die Qualität eine längere Nutzungsdauer verspricht und das Produkt vielseitig einsetzbar ist. So ist ein minimalistischer Lebensstil auch eine Gegenbewegung zur Wegwerfgesellschaft.

Minimalismus als Lebensstil im Alltag

Die Reduktion auf langlebige Dinge, die glücklich machen und tatsächlich verwendet werden, betrifft nicht nur Gegenstände. Auch die eigenen Aktivitäten können reduziert und bewusster gelebt werden. Hier verbindet sich der Minimalismus mit einem anderen, schon lange allgegenwärtigen, Trend: Der Achtsamkeit im Alltag. Wer kennt das nicht: Man möchte sich ein Treffen mit Freunden vereinbaren und muss bereits Monate im Voraus nach einem freien Abend suchen. Unsere Terminkalender sind überfüllt. In der Arbeit geht ein Meeting in das nächste über und am Wochenende hetzt man von Veranstaltung zu Veranstaltung.

Oftmals wird dabei ganz vergessen, einmal innezuhalten und den Augenblick zu genießen. Auch hier können wir uns fragen: Erfüllt es mich, an diesem Treffen teilzunehmen? Genieße ich das Essen in dem Restaurant tatsächlich so viel mehr als ein selbst gekochtes Dinner in der eigenen Wohnung? So findet sich vielleicht auch die Zeit, um einfach einmal die natürliche Schönheit eines Sonnenuntergangs genießen zu können, eine Tasse Kaffee bewusst zu trinken oder die Blume am Wegrand zu bemerken, anstatt an ihr vorbeizulaufen.

Cappuchino mit Blume als Muster auf dem Schaum

Auswirkungen von Minimalismus auf Körper, Geist und Umwelt

Minimalistisch zu leben, heißt also nicht, auf alles zu verzichten, sondern sich bewusst zu entscheiden. Es bedeutet, ein Innehalten und Hinterfragen, ein Loslassen und Reduzieren, um sich auf das zu fokussieren, was das Leben lebenswert macht. Was für einen wichtig ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber genau das macht diesen Lebensstil so effektiv. Die Wirkung auf unser Wohlbefinden kann selbst gesteuert werden, denn man muss sich nicht jeglichen Konsum verbieten, sondern ihn nur auf das Wesentliche optimieren.

So ist die „unabwendbare“ Folge für unser Leben, endlich Zeit und Raum für jene Aktivitäten und Menschen zu finden, die unseren „Akku“ wieder aufladen. Hat man diesen Lebensstil einmal verinnerlicht, so haben die bewussten Kaufentscheidungen auch eine positive Auswirkung auf unsere Finanzen – und helfen, als Kontrast zur Wegwerfgesellschaft, auch unserer Umwelt. Durch die bewusste Reduktion von Pflichten und mühsamen Gewohnheiten im Alltag, wird man entspannter und gelassener. Die gesundheitlichen Vorteile von Stressreduktion sind dabei weitreichend und nur allzu bekannt.

Frau mit nassen Haaren und Gesichtsmaske

Warum wir von GREY Berlin Minimalismus leben und lieben? Weil wir wissen, dass ein hochwertiges und vielseitig einsetzbares T-Shirt immer nachhaltiger glücklich macht als eine monatlich wechselnde Kollektion von Fast-Fashion-Konsumartikeln. Eine wirkungsvolle Gesichtscreme kann einen ganzen Schrank voll Kosmetika und eine Stunde im Badezimmer ersetzen, sodass Platz und Zeit für das bleibt, was unser Dasein wirklich bereichert: Ganz gleich, ob das nun ein heißer Kaffee im Sonnenaufgang, das Verfassen eines Gedichts in einem hippen Berliner Café oder eine Stunde mentales Abschalten am Ufer eines stillen Sees ist. Denn weniger ist eben oft mehr.